Umfrage zum Visierbild

Methodik, Mentales, ...

Wo liegt dein Fokus? Pin oder Ziel?

Ich bin Recurve-Visierschütze und fokussiere auf das Ziel.
15
47%
Ich bin Recurve-Visierschütze und fokussiere auf den Visierpin.
6
19%
Ich bin Recurve-Blankbogenschütze und fokussiere auf das Ziel.
6
19%
Ich bin Recurve-Blankbogenschütze und fokussiere auf die Pfeilspitze.
4
13%
Ich bin Compoundschütze und darf leider nicht mitmachen.
1
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

PulsedQD
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von PulsedQD »

Ich habe das Gefühl, Christian überschätzt massiv die Bedeutung des Zielen beim Bogenschießen.

Es ist viel wichtiger, sauber und mit konsistenter Technik zu schießen, anstatt genau in die Mitte zu zielen. Das gelingt mit Fokus auf dem Ziel *hinreichend* genau, sodass der Fokus nach meiner Auffassung besser auf einer saubere Technik als auf einem sich bewegendes Visierbild liegen sollte.

Ich mag in diesem Kontext auch die Argumentation von Kaminski sehr, besonders bei Wind: Wenn der Fokus nicht auf dem Anhaltepunkt liegt, zieht dass Unterbewusstsein den Schuss vom Zielbild wieder in Richtung Mitte der Auflage.

Am Ende ist das aber eine individuelle Entscheidung - ohne richtig und falsch (auch nicht bei Anfängern). Und nur weil es irgendwo geschrieben steht, muss es auch nicht stimmen. Die Autoren kochen auch nur mit Wasser und sind teils aus wissenschaftlicher Sicht in fragwürdigen Regionen unterwegs.
Radian
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von Radian »

Bei mir: Lochblende (Iris), Umfang entspricht dem 7er Ring auf 70 m- Ziel Scharf, da es ansonsten ja auch nichts zu sehen gibt. Funktioniert bei mir am besten. Wenn ich einen Pin/Leuchtfaden schieße, sehe ich immer diesen scharf und das Ziel verschwommen- oder das Ziel kaum noch, je größer der Durchmesser des Ringes, desto besser (Recurve Scope ist besser als 8mm Korntunnel).
Ergebnisse sind deutlich höher mit Lochblende- deshalb schieße ich die. Nicht weil das "richtig" wäre, nur weil es mehr Ringe bringt, und darum geht es im Wettkampf.
Ich würde nie jemanden sagen, wie er zu zielen hat, am besten fragt sich der Schütze auch selber nicht, wie er das machen soll, sondern macht es einfach- der Ansatz "Ziel anschauen, Visier zwischen Auge und Ziel bringen, und dann ist das Zielbild eben, wie es ist" gibt meiner Ansicht nach am wenigsten Probleme.
Nur wenn der Schuß vom Beginn des Auszuges bis zum Abschuß 12 Sekunden dauert- da habe ich mal empfohlen, das Recurve Scope mit der kleinsten Leuchtfadengröße gegen einen offenen Ring zu tauschen. Hat den Schußablauf beschleunigt und die Ergebnisse in diesem einen Fall verbessert.
Der Schütze muss allerdings von sich aus mitgehen und sich sicher fühlen. Wem der offene Ring unheimlich ist, der muss halt einen passenden Pin oder Leuchtfaden finden, wer durch den sich bewegenden Pin von seinem Schußablauf abgebracht wird, muss halt eine passende Lochblende finden.
Ich habe mal mit dem Compound meines Vaters geschossen, das ist definitiv ein Zielsport für mich, Recurve olympisch war für mich immer ein Schießsport, Zielen steht da in der Prioritätenliste nicht oben.
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mark1968
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von mark1968 »

Radian hat geschrieben: 22. Jun 2023, 13:50 ....
Ich würde nie jemanden sagen, wie er zu zielen hat, am besten fragt sich der Schütze auch selber nicht, wie er das machen soll, sondern macht es einfach- der Ansatz "Ziel anschauen, Visier zwischen Auge und Ziel bringen, und dann ist das Zielbild eben, wie es ist" gibt meiner Ansicht nach am wenigsten Probleme....
So in etwa habe ich das auch immer gemacht und coache das auch so. Blick auf's Ziel und das System Bogen dazwischen bringen. Den Fokus dabei aber auf den Schussablauf, nicht das Ziel selbst.
Radian hat geschrieben: 22. Jun 2023, 13:50 .....Ich habe mal mit dem Compound meines Vaters geschossen, das ist definitiv ein Zielsport für mich, Recurve olympisch war für mich immer ein Schießsport, Zielen steht da in der Prioritätenliste nicht oben.
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Radian
Auch da bin ich weitesgehend bei Dir. Scope mit Linse und evtl. noch Clearifier und somit alles (Pin und Ziel) scharf sehen verleitet zum genauen Zielen. Ich schieße nun schon eine Weile, bin aber mit oly. Recurve aufgewachsen und schieße seit geraumer Zeit nur noch Compound. Den Fokus dabei auf den Ablauf zu setzen fällt beim Compound schwerer als beim Recurve. Evtl. muss ich noch erwähnen, dass sich meine Trainingszeiten SEHR überschaubar halten. Wenn ich halt mal Zeit habe. :)

Gruß
der Markus
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abgemeldet01

Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von abgemeldet01 »

Ich habe noch keine einzige Begründung gelesen, die klar physiologisch/physikalisch korrekt den Beweis bringt, dass es besser ist, das Ziel scharf zu sehen und den wichtigsten Teil des Visieres, der dem Gehirn die besten Bilder über die Bewegung der Waffe beim Visieren übermittelt, unscharf.
Es gibt keine.
Hier werden nur persönliche Meinungen geschildert, um das eigene Verfahren zu beschreiben und zu rechtfertigen. Ist ja gut, wenn es klappt, ich gönne jedem seine Erfolgserlebnisse.
Kritisch wird es, wenn Spitzenschützen ihre Meinung als Werbung verkaufen. Und damit Klickzahlen für werbeunterfütterte Websites zu garantieren.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von PulsedQD »

Christian, die Begründung wirst du auch nicht finden. Doch deine Begründung für deine Sichtweise lässt sich ebenso leicht mit plausiblen Gegenargumenten kontern wie du es andersrum versuchst, schau dir nur diesen Thread an. Am Ende hilft nur der empirische Vergleich, nur wirst du den niemals bekommen.

Dir sei allgemein geraten, mal von deinem hohen Ross zu steigen. Ich bin selbst promovierter Physiker und sehr daran interessiert, Vorgänge möglichst genau zu beschreiben. Bei hoch komplexen Systemen mit sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren sind einfache Modelle wie du sie aus der Mechanik kennst aber häufig unzureichend. Doch die Art und Weise, wie du dich trotzdem daran aufhängst und dabei auf Argumente anderer nicht annähernd eingehst, ist für sehr viele hier mühsam und nervig, aber leider nicht ansatzweise konstruktiv.
abgemeldet01

Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von abgemeldet01 »

PulsedQD hat geschrieben: 22. Jun 2023, 18:40 Christian, die Begründung wirst du auch nicht finden. Doch deine Begründung für deine Sichtweise lässt sich ebenso leicht mit plausiblen Gegenargumenten kontern ...
Lach, :)
hat schon mal jemand meiner Kontrahenten die berümte Frage beantwortet, was sich beim Zielen bewegt, das Ziel oder das Visierkorn?
So einfach ist es...
Und noch etwas, in klassischen Lehrbüchern und den erstklassigen Postern des DSB wird seit Jahrzehnten das von mir unterstützte Visierbild beschrieben.
Gruß und klar doch,
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PulsedQD
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von PulsedQD »

ullr hat geschrieben: 22. Jun 2023, 19:28
PulsedQD hat geschrieben: 22. Jun 2023, 18:40 Christian, die Begründung wirst du auch nicht finden. Doch deine Begründung für deine Sichtweise lässt sich ebenso leicht mit plausiblen Gegenargumenten kontern ...
Lach, :)
hat schon mal jemand meiner Kontrahenten die berümte Frage beantwortet, was sich beim Zielen bewegt, das Ziel oder das Visierkorn?
So einfach ist es...
Und noch etwas, in klassischen Lehrbüchern und den erstklassigen Postern des DSB wird seit Jahrzehnten das von mir unterstützte Visierbild beschrieben.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
1. Das Visierkorn. Jetzt erleuchte uns bitte alle, indem du uns endlich diese Frage beantwortest: Warum spielt das die einzig entscheidende Rolle? Das fragen wir uns nämlich alle.

2. Und wenn ich jetzt ein Buch schreibe und aus Überzeugung das Gegenteil schreibe, was machst du dann? Ich schreibe auch noch meinen Doktortitel davor (statt Bundestrainer), um meine Aussagen in dem Buch zu legitimieren (Ich hoffe du verstehst die Ironie.). Ein klassischer Confirmation Bias auf deiner Seite.

Zusammengefasst: Deine Argumente sind typische Scheinargumente.
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mark1968
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 22. Jun 2023, 19:28 ....
hat schon mal jemand meiner Kontrahenten die berümte Frage beantwortet, was sich beim Zielen bewegt, das Ziel oder das Visierkorn?
So einfach ist es...
....
So einfach ist es eben leider nicht. Hier gab es schon den Hinweis darauf, worauf man schaut, wenn man einen Ball wirft. Auf den Ball oder das Ziel, das man treffen will? Wo schauen Dart-Sportler hin? Auf den Dart oder das Ziel?
Und genau diese Vorgänge lassen sich am ehesten mit dem Bogensport vergleichen. Weil es dynamische Bewegungen sind. Im Gegensatz zu Gewehr-/Pistolensportlern.
Warum sollte ich mein sich bewegendes Ziel bzw. den sich bewegenden Pin beobachten, wo meine Konzentration doch bei meiner Bewegung, dem Schussablauf liegt. Das macht doch gar keinen Sinn. Ja, wir haben hier gelesen, dass es Bogenschützen gibt, die den Pin (oder Korntunnel) scharf sehen. Aber ich denke, dass diese Schützen dennoch ihren Schussablauf im Vordergrund haben. Und nicht übel nehmen: Nur weil etwas vor Jahrzehnten mal niedergeschrieben wurde, heißt das nicht, dass es später durch neue Erkenntnisse nicht revidiert werden kann.
Unser Sport ist mental einfach viel zu komplex, als dass er sich einfach mit physikalischen Gesetzen beweisen lässt.

Aber was bewegt dich dazu andere als Kontrahenten zu bezeichnen? Siehst Du Andersdenkende wirklich als Gegner? :?
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rstoll
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von rstoll »

ullr hat geschrieben: 22. Jun 2023, 19:28 hat schon mal jemand meiner Kontrahenten die berümte Frage beantwortet, was sich beim Zielen bewegt, das Ziel oder das Visierkorn?
So einfach ist es...
Und noch etwas, in klassischen Lehrbüchern und den erstklassigen Postern des DSB wird seit Jahrzehnten das von mir unterstützte Visierbild beschrieben.
Hallo Christian,
1) warum sollte die "Bewegung" von Bedeutung sein? Was ist hier das Argument welches in Deine Gedankenwelt passt?
2) bei Deinem verlinkten Beispiel sehe ich Kimme und Korn bei denen es gilt, beschriebene Übereinstimmung zu erreichen. Beide sind in rel. nahem Abstand zueinander und dennoch in einer - ich nenne es mal - Schärfentiefe, die man zueinanderbrinen kann. So dass es hier in der Tat m.E Sinn macht, darauf den Fokus zu legen um die in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Zielfehler zu eliminieren. Wo haben wir beim Bogen vergleichbares? Wir haben das Vieier in einer rel. Entfernung aber nichts vergleichbares in einer Distanz, die vergleichbar Kimme/Korn liegt. Die unscharfe Sehne taugt hier meines Erachtens nach ausdrücklich nicht!
Und auch in diesem Beispiel lese ich keine Begründung für die gewählte Konstellation heraus.
3) ich habe bislang zugegebenermaßen bei wenig Recherchezeit keine schriftliche Formulierung hin zu "Visier scharf" beim Bogen gelesen. Bin hier gerne für Hinweise offen. Ich sehe nur Bilder von denen ich nicht weiß, welche Intention die (vielleicht zufällig gewählte?) Schärfe auf dem Visier hat. Erläutert ist sie jedenfalls nicht.
4)Ersetze "Kontrahent" durch "Diskutant". Es geht nicht um persönlches, es geht um die Sache.

Grüßle!

Ralf
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bkr_hro
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Re: Umfrage zum Visierbild

Beitrag von bkr_hro »

Ich hab eigentlich keine Lust mehr, mit ullr zu "diskutieren".
Der schrieb:
Lach, :)
hat schon mal jemand meiner Kontrahenten die berümte Frage beantwortet, was sich beim Zielen bewegt, das Ziel oder das Visierkorn?

Wir Bogensporler / Bogenschützen (ja, erstaunlicherweise wird auch diese Bezeichnung als Aufhänger für seltsame Sprüche genutzt) zielen und schießen auf "still stehende" Scheiben.
Und werden mit Gewehr verglichen...

Und was macht der Jäger, den den Hasen, das Reh, den Fuchs oder Wolf anzielt und treffen will ?
Gewehr: Kimme und Korn scharf im Blick halten und hoffen, in der Ferne unscharf das Tierchen zu sehen ?
Bogen: Ziel scharf scharf im Blick halten und hoffen, in der Ferne unscharf das Tierchen zu sehen ?sehen ?


Wie gesagt : korrigiert mich, wenn ich fehl liege !

Und Chaise... eigentlich gibt es das Wort eigentlich wohl doch nicht....
Gesperrt