Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

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bkr_hro
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von bkr_hro »

Das mit der kürzeren Nocke ist doch recht leicht nachvollziehbar.
Das Plastematerial (manche sagen auch Plastik---) ist ja wohl definitiv weicher als der Pfeilschaft.
Und bestimmt auch innerhalb einer Nock-sorte sehr viel weniger konstant /einheitlich als die Schäfte.
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Nocken sind extrem gleichmäßig. Zumindest wenn man den Billigkram außen vor läßt.
Schäfte sind dagegen katastrophal.
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bkr_hro
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von bkr_hro »

Diese Aussage nehme ich mal so hin.
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Kitty
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Kitty »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 21. Dez 2023, 22:19 Nocken sind extrem gleichmäßig. Zumindest wenn man den Billigkram außen vor läßt.
Schäfte sind dagegen katastrophal.
Ich würde auch eher darauf tippen, dass es anders herum ist. :idea:
Ist es überhaupt sinnvoll, Nocken zu produzieren, die besonders kurz sind und damit präzisierer sein sollen?
Competition Nocke
Ich schieße schon sehr lange mit Beiter Nocken, die sehr lang sind.
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Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Für Compound macht es Sinn, da der sehr stark schiebt und so die Nocke mehr belastet.
Bei der ersten x10 Nocke war der Nockboden 1mm vom Schaftende weg. Hat sich nur nicht durchgesetzt, weil man mit jedem Nocktreffer den Schaft geschrottet hat.ich meine das war noch vor der Pinnocke.
Ich kann nur für Beiter und Easton sprechen.
Beiter hat nur eine Form. Das heißt jede Nocke kommt aus der selben Form.
Easton produziert mit jedem Guss mehrere Nocken. Die werden aber nicht gemischt, sondern einzeln aufgefangen und benummert.
Spritzguss kann extrem präzise sein.
Aluschäfte sind tatsächlich sehr präzise.
Carbonshäfte oder Alucarbonschäfte bestehen aus mehreren Komponenten. Carbon und Kleber und gegebenenfalls Alu. Das immer gleich rund, gleich schwer und rundherum gleich steif, zu bekommen ist nicht so einfach. Meistens werden Schäfte ja auch beim Hersteller vorsortiert.
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rstoll
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von rstoll »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 23. Dez 2023, 15:17 Für Compound macht es Sinn, da der sehr stark schiebt und so die Nocke mehr belastet.
Wissen oder Vermutung? Ich hätte andersherum vermutet wegen
1) fehlende/minimale Seitenbelasung beim Compound
2) weil Maximalbelastung beim Compound erst bei ca. 2/3 Beschleunigungsweg vorliegt.
Es sei denn ich vergleiche 60lbs Compound mit 30lbs Recurve.
Alles aber nur Vermutung.
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Wenn man sich die Auszgskurven ansieht würde ich schon sagen, dass der Compound in kürzerer Zeit ziemlich stark schiebt. Ganz anders als beim Recurve, wo nach dem Loslassen eigentlich alles immer langsamer wird.
Selbst wenn ich das gleiche Zuggewicht habe ist der Compound schneller. Dann sollte die Belastung des Pfeiles auch größer sein.
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rstoll
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von rstoll »

ich hab im Moment folgendes Gedankenbild:
Recurve: Maximal-Wumms gegen maximale Trägheit (also sofort maximale Belastung)
Compound: reduzierter Wumms (20-40%) bei maximaler Trägheit , erst bei zunehmender Beschleunigung (und dann schon in Bewegung befindlicher Pfeilmasse) zunehmender Wumms.
Hier ein Auszugsdiagramm von meinem (einfachen) Uralt-Einsteigercompounds von soeben:
AZComp1.jpg
Wäre also zu hinterfragen ob maximaler Druck bei null Beschleunigung nicht mehr Belastung darstellt als maximaler druck bei schon ordentlich Beschleunigung.
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abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 23. Dez 2023, 16:45 Moin.
Wenn man sich die Auszgskurven ansieht würde ich schon sagen, dass der Compound in kürzerer Zeit ziemlich stark schiebt. Ganz anders als beim Recurve, wo nach dem Loslassen eigentlich alles immer langsamer wird.
Selbst wenn ich das gleiche Zuggewicht habe ist der Compound schneller. Dann sollte die Belastung des Pfeiles auch größer sein.
Die Auszugskurve ist die Grundlage der Funktion Beschleunigung des Pfeiles in Abhängigkeit der Zeit.
Beim Recurve ist die Beschleunigung anfangs sehr groß (Als Beispiel das siebenhundertfache der Erdbeschleunigung) am Ende (als Beispiel nach 13ms) ist sie Null und der Pfeil verläßt die Sehne.
Beim Compound ist die Anfangsbeschleunigung beim Start klein (der Compoundschütze weiß die geringe Haltekraft im Endauszug zu schätzen ;) ), sie steigt aber auf einen höheren Wert, bleibt auf diesem hohen Wert, der zum Ende der Beschleunigung wieder klein wird.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Compounds größere Spinewerte der Pfeile benötigen, da diese nicht genauso brutal-heftig (wenn überhaupt... da habe ich kein Gefühl dafür) wie Recurvepfeile beim Start durchgebogen werden.
Für die Innenballistik des Compounds habe ich kein Modell, das hängt damit zusammen, dass man für einen Compound, um für die Innenballistik ein Modell zu entwickeln die Anfangsgeschwindigkeit zweier Pfeilmassen mit extrem hoher Genauigkeit bräuchte. Dann könnte man ein innenballistisches Modell mit der Auszugskurve des Compounds rechnen.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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mark1968
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 23. Dez 2023, 18:14 ....
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Compounds größere Spinewerte der Pfeile benötigen, da diese nicht genauso brutal-heftig (wenn überhaupt... da habe ich kein Gefühl dafür) wie Recurvepfeile beim Start durchgebogen werden.
....
Jo, die Durchbiegung des Pfeils beim Compound ist wesentlich geringer als beim Recurve, wie man HIER sehr gut sehen kann.

Gruß
Markus
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