Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

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rstoll
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Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von rstoll »

Hallo in die Runde!

Ich könnte dringend eure Unterstützung/Ideen brauchen.
Nach einem Wurfarmwechsel bekomme ich die Pfeile bei einer unserer Schützinnen gerade nicht mehr sauber zum fliegen. Bin mir relativ sicher, kann es aber nicht mit letzter Sicherheit sagen, dass die Pfeile davor sauber aus dem Bogen kamen. Jetzt driften sie auf den ersten Metern mit dem Heck nach rechts aus dem Bogen.
Folglich landet der Rohschaft bei Test links von der Gruppe (ca. 10 cm auf 18m) und steckt auch deutlich schräg.
Was wurde geändert: Es wurden 2lbs stärkere Wurfarme verbaut und zum Erreichen des gleichen Zuggewichts die zuvor ganz eingedrehten Tillerschrauben etwas ausgedreht. Plan ist zwar, die nächsten Wochen dann das Zuggewicht zu erhöhen, dennoch möchte ich die Pfeile auch jetzt sauber zum fliegen bringen bzw. herausfinden, ob etwas grundsätzliches nicht stimmt und nur die letzte Zeit nicht erkannt wurde.
Ist-Daten Bogen 68'', RH, Zuggewicht auf den Fingern ca. 28,5 lbs, Standhöhe 21,5cm, Tiller 4mm, Pfeile ACC 3X-04 (Spine 830) mit 90gn-Spitzen, reine Schaftlänge 72cm (ca 28,5'').
Laut Easton-Tabelle müsste ich da mit diesen Pfeilen so schlecht nicht liegen. Gestern haben wir schon mal mit den Spitzengewichten variiert, sind aber in der Kürze der Zeit zu keinem besseren Ergebnis gekommen. Auch wurden andere Pfeile 3L-04 (Spine 750) und 3-04 (Spine 680) getestet mit dem Ergebnis dass dabei der Rohschaft deutlich nach links geht.
Werde mir heute noch einmal Zeit nehmen und mit der Schützin außerhalb der Trainingszeiten in Ruhe Abstimmmaßnahmen durchführen.

Welche Ideen habt ihr? Was schlagt ihr vor? Worauf sollte ich bevorzugt achten? Was ist eure Meinung zur Pfeil-Bogenkombination?

Ratloses Grüßle!

Ralf

Nachtrag: Auszugslänge AMO (d.h. incl. 1,75) iegt bei ca. 29,25''
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bkr_hro
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von bkr_hro »

Es klingt seltsam, aber nachdem wir mal diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht haben:

Habt ihr die WuA auch mal gemessen ?
Stimmt das reale Auszugsgewichtmit dem überein, was auf dem "Etikett" steht ?
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rstoll
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von rstoll »

bkr_hro hat geschrieben: 25. Jun 2020, 09:38 Stimmt das reale Auszugsgewichtmit dem überein, was auf dem "Etikett" steht ?
Danke für den Hinweis. Ich hab mich auf die Info verlassen, dass die WA nominal 2lbs mehr haben. Und da wir das reale Zuggewicht auf den Fingern geschätzeisent haben und mit aktueller Tillerschrauben-Stellung das Zuggewicht haben, welches zuvor auch war, war das mal für mich ok.
WA vorher und nachher waren/sind Standard-Mietwurfarme des Händlers so dass ich eigentlich auch keine wesentliche Beeiflussung in Form anderer Wurfarmcharakteristik erwarte.

Aber mit Deiner AW kam mir doch noch eine geänderte Stellschraube in den Sinn. Es wurde eine neue Sehne gekauft/verwendet, da sich die Wicklung der alten so langsam verabschiedet hat! Ich werde heute auf jeden Fall mal die alte Sehne aufziehen lassen bevor wir irgend etwas anderes testen.
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Kitty
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von Kitty »

Ich würde auf jeden Fall das Zuggewicht auf den Fingern messen.
Mir erscheint der Pfeil zu weich, du hattest aber ja schon steifere Schäfte getestet.
Bogenschützin mit Leib und Seele, seit nun mehr als 11 Jahren!
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ullr
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von ullr »

rstoll hat geschrieben: 25. Jun 2020, 07:44 ...

Welche Ideen habt ihr? Was schlagt ihr vor? Worauf sollte ich bevorzugt achten? Was ist eure Meinung zur Pfeil-Bogenkombination?

Ratloses Grüßle!

Ralf

Nachtrag: Auszugslänge AMO (d.h. incl. 1,75) iegt bei ca. 29,25''
Es ist manchmal komisch. Eine gute Abstimmung kann so an der Grenze liegen, dass eine kleine Änderung dafür sorgt, dass der Pfeil dann nicht mehr passend scheint.
Ich gehe davon aus, dass ein Rechtshandbogen geschossen wird (unbefiederter steckt auf 10 m links, ist also zu steif)
Hier war möglicherweise der Fall, dass mit der alten Einstellung der Pfeil sehr gut passte, mit einem Ticken nach "zu steif", also der ungefiederte auf 10m ca 1 cm links neben der Gruppe der befiederten. Auf 18m wären das dann 2-3cm.
Jetzt mit der neuen Einstellung (andere Wurfarme, andere Vorspannung) könnte das stärker umgeschlagen sein als man vermutet. (Dieses Verhalten kann man aus der eulerschen Knickgleichung ableiten, das Ergebnis der Rechnung wäre ein imaginärer Wert, der Stab knickt nicht aus). Man muss jetzt einfach auch Vertrauen in die Meßmittel haben, das heißt, die Endhaltekraft sollte ohne Zweifel recht genau mit plus/minus 1N gemessen worden sein. Ist der Pfeil tatsächlich zu steif (10m Test, Ablage nach links <3-4cm) hilft nur noch Erhöhung der Endhaltekraft. Änderung der Spitzenmasse bringt da nichts mehr.
Auch die Sehnenmasse sollte man in diesen Fällen penibel einhalten.
Gruß und klar doch,
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rstoll
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von rstoll »

Danke für eure Gedanken. Hier ein kurzes Update: wir konnten gestern durch Erhöhung des Zuggewichts um 1lb auf 29,5lb (geschätzeisent, da leider (noch) keine genauere Waage verfügbar ist) den Rohschaft wieder in die Gruppe bekommen.

In Rückbetrachtung kann ich nun wohl nicht ganz ausschließen, dass sich seit dem letztmaligen Ausschießen wohl doch irgend etwas am System verändert haben muss was ich nicht aufgezeichnet hatte.
Kitty hat geschrieben: 26. Jun 2020, 08:46 Mir erscheint der Pfeil zu weich, du hattest aber ja schon steifere Schäfte getestet.
Ich hatte mir tatsächlich die Mühe gemacht gleiche Pfeile der nächsthöheren Spines zu fertigen. Und da jede Erhöhung des Spines den Rohschaft weiter nach links aus der Gruppe brachte, blieb nur die Vermutung in die andere Richtung was sich ja nun mit der Erhöhung des Zuggewichts bestätigt hat.
ullr hat geschrieben: 26. Jun 2020, 09:07 das heißt, die Endhaltekraft sollte ohne Zweifel recht genau mit plus/minus 1N gemessen worden sein
Da wir nun über den Luxus eines Vereinsheims direkt am Bogenplatz verfügen und dort auch eine Werkstatt einrichten werden: Was wäre aus Deiner Sicht ein bezahlbares, ausreichend genauses Werkzeug?
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ullr
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Re: Abstimmprobleme nach Wurfarmwechsel

Beitrag von ullr »

rstoll hat geschrieben: 26. Jun 2020, 11:10
ullr hat geschrieben: 26. Jun 2020, 09:07 das heißt, die Endhaltekraft sollte ohne Zweifel recht genau mit plus/minus 1N gemessen worden sein
Da wir nun über den Luxus eines Vereinsheims direkt am Bogenplatz verfügen und dort auch eine Werkstatt einrichten werden: Was wäre aus Deiner Sicht ein bezahlbares, ausreichend genauses Werkzeug?
Eine elektronische Hängewaage von Kern. Kostet in der Gegend von 60 €, die wird auch in Kliniken benutzt, um die Masse von Neugeborenen zu bestimmen.
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