Archery Analytics / RyngDyng

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b_der_k_te
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Re: Archery Analytics / RyngDyng

Beitrag von b_der_k_te »

Für mich ist "Drall" nicht so behaftet, dafür aber assoziiere ich damit doch die "Rotation um die Pfeillängsachse". Denn der Pfeil kann ja auch um die Hochachse und die Querachse rotieren. Wenn der Spinewert z.B. nicht korrekt ist, dann fliegt der Pfeil nicht einfach schräg aus dem Bogen, sondern er hat eigentlich einen Drehimpuls der ihn um die Hochachse rotieren läßt. Aber das nur am Rande.
Ich habe nochmal im Buch "Archery Technology" nachgeschlagen. Im englischen sind die Begriffe vielleicht deutlicher: Spin oder technisch: Rolling.
In dem Buch erwähnt Park auch, zur Mittelung der Einflüsse ist es nicht notwendig das der Pfeil besonders viel Spin hat. Es reicht wenn der Pfeil auf 10m soweit Rotation aufgebaut hat das er 2-3 Umdrehungen gemacht hat. Das geht schon mit gewohnter Beklebung. Nach 20 bis 25 Metern hat der Pfeil dann die maximale Rotationsgeschwindigkeit erreicht. Park spricht von "Rotationen pro Flugmeter". Für mich ist es logisch, daß wenn der Pfeil im Flug dann langsamer wird, wird auch die Rotation entsprechend weniger. Sie steigert sich also nicht noch weiter. Negative Effekte durch zu viel Spin hat er aber nicht untersucht.

Danke ullr für die Auflistung. Dem letzen Punkt Deiner Aufzählung entnehme ich das Du für das beobachbare Trudeln nicht den Spin als Ursache siehst sondern eben seitliche Luftströmungen. Ich habe auch keine zufriedenstellende Erklärung dafür wie die Pfeilrotation ein Trudeln hervorrufen könnte.
Um ein Trudeln dann zu minimieren, könnten dazu sehr weiche Federn betragen? (Das wäre mal ein Thema das man in einem eigenen Thread besprechen könnte.)
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ullr
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Re: Archery Analytics / RyngDyng

Beitrag von ullr »

Hallo Bernd, spielen wir mal ein schnelles Engelchen, das genau über dem Pfeil fliegt und dessen Bewegungen und Fugbahn beobachtet.
Idealerweise soll die Fugbahnebene dieses wohlabgestimmten Pfeiles senkrecht sein. Die Flugbahn sehen wir jetzt als eine Gerade, die exaktemente auf das Kreuzchen der 90m Scheibe gerichtet ist. Nu kommt Äolos`s Töchterchen, will mitspielen und pustet mal von "Rechts" den Pfeil an. Die Wirkung geht
1. Auf den gesamten Schaft, der wird nämlich insgesamt nach links rüber getrieben, seine Flugbahnebene ist jetzt nicht mehr eine Gerade, sondern links rübergekrümmt und
2. auf die Federn wirkt das Pusterchen stärker, das heißt der Pfeil dreht sich um seine senkrechte Schwerpunktachse nach rechts heröm... der Pfeil fliegt also schräg weiter. Da wirkt sein Trägheitsmoment um seine Hochachse, je schwerer er ist, umso weniger wird er sich drehen. Je größer die Federn, umso mehr. Ist ein Gleichgewicht erreicht, fliegt der Pfeil halt so schräg weiter, schlimm ist das nicht, weil seine Drehrichtung die Spitze wieder etwas zurück in die Mitte bringt.
2. Nu hört die freche Mädchen auf zu pusten. Ha, denkt sich der Pfeil dann kann ich ja wieder zurück und gerade fliegen, das tut er auch, nur jetzt bewegt er sich zusätzlich um seine Hochachse, das wird ein hin und her, also eine Schwingung, bist es "Plopp!" auf der Scheibe macht.
Und wenn die freche Gör richtig gemein ist, bläst sie auch mal aus rechts oben oder rechts unten usw usf.
Das kann man auch alles rechnen, aber entweder muss man da Meßergebnisse haben oder annehmen, das wird ein Wust von Annahmen, also m.M.n. lohnt es sich nicht.
Gruß, bleib gesund und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
One of the greatest tragedies in life
is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
- Benjamin Franklin –
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