Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Methodik, Mentales, ...
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ullr
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Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von ullr »

Hallo, ich habe mal meine Gedanken über das Thema "Vorbereitung auf Training und Wettkampf in einem Artikel auf meiner Website zusammengestellt.
Über eine intensive Diskussion und Kritik würde ich mich freuen.
Hier ist der Artikel.
Gruß, schönes Wochenende und klar doch,
"Gut Schuß!"
ullr
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Kitty
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von Kitty »

Ich habe deinen Kommentar kurz nach dem Verfassen gelesen. Zufälligerweise war vorgestern ein Turnier (da waren übrigens auch 2 Leute von deinem Verein :) ). Ich bin vor dem Turnier, in der Pause und zwischendurch mal geistig den Schuss durchgegangen. Habe ich nicht zum ersten Mal gemacht, aber ich hatte mich durch deinen Beitrag einfach wieder daran erinnert. Ich habe ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Ursache dafür kann ich nicht sagen. An manchen Tagen läuft es gut und ich fühle mich wohl. Vielleicht hat mir das Durchgehen des Schusses auch geholfen, mich besser zu konzentrieren.

Was das Aufwärmen betrifft, so finde ich es nicht gänzlich falsch, seine Muskelatur etwas zu erwärmen. Manchmal ist es kalt in Hallen. Kälte und ordentlich schießen geht bei mir gar nicht zusammen.
Im Fitnessstudio setze ich mich auch immer erst auf ein Ausdauergerät, bevor ich mit dem eigentlichen Training anfangen. Da geht es darum warm zu werden.
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ullr
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von ullr »

Kitty hat geschrieben: 30. Okt 2018, 11:49 Ich habe deinen Kommentar kurz nach dem Verfassen gelesen. Zufälligerweise war vorgestern ein Turnier (da waren übrigens auch 2 Leute von deinem Verein :) ). Ich bin vor dem Turnier, in der Pause und zwischendurch mal geistig den Schuss durchgegangen. Habe ich nicht zum ersten Mal gemacht, aber ich hatte mich durch deinen Beitrag einfach wieder daran erinnert. Ich habe ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Ursache dafür kann ich nicht sagen. An manchen Tagen läuft es gut und ich fühle mich wohl. Vielleicht hat mir das Durchgehen des Schusses auch geholfen, mich besser zu konzentrieren.
...
Danke für das Feedback. Ich denke mal, wenn Du diese mentale Vorbereitung fest in Deinen Trainingsablauf einbaust, wenn Du regelmäßig, wenn Du für die nächste Passe an der Schießlinie stehst, Deinen Schußablauf visualisierst (Ich bin mir nicht sicher ob das der richtige Fachausdruck ist, ich meine damit, den gesamten Schußablauf innerlich/geistig durchzuspielen *)), wird sich Dein Schießstil positiv festigen und gleichmäßig werden.
Was das Aufwärmen betrifft, so finde ich es nicht gänzlich falsch, seine Muskelatur etwas zu erwärmen. Manchmal ist es kalt in Hallen. Kälte und ordentlich schießen geht bei mir gar nicht zusammen.
Im Fitnessstudio setze ich mich auch immer erst auf ein Ausdauergerät, bevor ich mit dem eigentlichen Training anfangen. Da geht es darum warm zu werden.
OK, manchmal neige ich zu Übertreibungen. Aber wenn Du bei jedem Training mit Aufwärmübungen fast eine halbe Stunde verschwendest, dann kann das nicht richtig sein. Wenn Du zehn Minuten vor dem Schießen diese innere Vorbereitung machst, wird es zweckmäßiger sein. Da darf übrigens zwischen Wettkampf und Training kein Unterschied sein.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuß!"
Christian
*) Vor Jahrzehnten :lol: , bei einer Samstagabendschau war einmal Niki Lauda (Der Rennfahrer mit dem abben Ohr 8-) ) zu Gast. Da war diese mentale Vorbereitung auch ein Interviewthema. Niki Lauda wurde gebeten, eine Runde auf dem Nürburgring mental zu fahren - Da ging die Formel 1 Rennstrecke über die gesamte Strecke, 23km...
Er schloß die Augen, der Moderator sagte "Start!", das Gespräch ging dann mit einem anderen Teilnehmer weiter, eine Kamera blieb auf Niki gerichtet, nach exakt 6:59 min sagte Niki "Ziel!"
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bkr_hro
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von bkr_hro »

Man sollte bedenken, dass es bei der "Erwärmung" weniger um die Muskulatur geht.
Es geht eher um Gelenke, Sehnen, Knorpel usw - die Teile des Körpers, durch die kein Blut fliesst, die andersweitig versorgt werden - und deren Versorgung länger braucht als per Blut.

Man sagte mir: ca 15 min, nachdem man mit der Erwärmung aufgehört hat, kommen die Nährstoffe im Knorpel usw an.
Später läuft diese Versorgung, weil der Körper, diese Gelenke usw sich ja bewegen, in Nutzung sind...
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heisem
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von heisem »

Was die geistige Vorbereitung betrifft: Was stelle ich mir da vor? Die Wiederholung meines bisherigen Schussablaufs oder die Vorstellung eines weiter verbesserten Ablaufs? Ich denke, beim Training sollte es um die schrittweise Verbesserung gehen, denn sonst kommt man ja ja nicht weiter. Bei der Vorbereitung auf den Wettkampf jedoch sollte es um die Bestätigung und Wiederholung des bisher besten und bewährten Ablaufs gehen. Dies auseinander zu halten setzt schon eine hohe Selbstkontrolle und Bewusstheit voraus. Das alles kann im ungünstigen Fall aber auch zu einem zu sehr verkopften Stil führen, anstatt es einfach "fließen" zu lassen.
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ullr
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von ullr »

heisem hat geschrieben: 30. Okt 2018, 22:11 Was die geistige Vorbereitung betrifft: Was stelle ich mir da vor? Die Wiederholung meines bisherigen Schussablaufs ...
Ja. Bei meinem Ansatz geht es um das Einprägen und die Festigung eines bereits vorhandenen Schußablaufes. Da geht es um eine möglichst umfassende Automatisierung.
Und dazu gehört immer ein Zielbild, egal ob ein schwarzer Punkt oder die Wettkampfscheibe.
...oder die Vorstellung eines weiter verbesserten Ablaufs? Ich denke, beim Training sollte es um die schrittweise Verbesserung gehen, denn sonst kommt man ja ja nicht weiter. Bei der Vorbereitung auf den Wettkampf jedoch sollte es um die Bestätigung und Wiederholung des bisher besten und bewährten Ablaufs gehen. Dies auseinander zu halten setzt schon eine hohe Selbstkontrolle und Bewusstheit voraus. ...
Das Lernen eines -aus welchen Gründen auch immer- geänderten Schußablaufes ist m.M.n. eine andere Baustelle. Ich denke da ist das Schießen auf die Scheibe ohne Zielpunkt anzuwenden, bis der geänderte Ablauf "sitzt".
...Das alles kann im ungünstigen Fall aber auch zu einem zu sehr verkopften Stil führen, anstatt es einfach "fließen" zu lassen...
Das sehe ich nicht so. Eher das Gegenteil. Den "Flow", das schöne Gefühl, dass "es schießt" (ich benutze diese Metapher nicht so gerne) stellt sich umso schneller ein, je mehr Abläufe in das Unbewußte verlagert, also antizipiert sind.
Danke für diesen wichtigen Hinweis, ich habe da nicht klar unterschieden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
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ullr
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von ullr »

Kitty hat geschrieben: 30. Okt 2018, 11:49 ...Ich habe ein sehr gutes Ergebnis erzielt. ...
Hallo Kitty,
Glückwunsch und ein dreifach kräftiges
"Gut Schuß!"
"Gut Schuß!"
"Gut Schuß!"
Für Dein gutes Ergebnis!
:D
Gruß
Christian
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Kitty
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von Kitty »

Hallo Kitty,
Glückwunsch und ein dreifach kräftiges
"Gut Schuß!"
"Gut Schuß!"
"Gut Schuß!"
Für Dein gutes Ergebnis!
:D
Gruß
Christian
Danke. Am Wochenende geht es hoffentlich so weiter (Samstag auf 18m und Sonntag in der Liga).
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ullr
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von ullr »

heisem hat geschrieben: 30. Okt 2018, 22:11 Was die geistige Vorbereitung betrifft: Was stelle ich mir da vor? Die Wiederholung meines bisherigen Schussablaufs oder die Vorstellung eines weiter verbesserten Ablaufs?...
Hallo heisem, ich habe Deinen Hinweis in meinen Artikel aufgenommen. Dankeschön für's Mitdenken. ;)
Gruß
Christian
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HarryS
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Re: Vorbereitung auf Training und Wettkampf

Beitrag von HarryS »

Hallo
Was das Aufwärmen angeht, muss ich Dir widersprechen. Ich bin kein Trainer, sondern "nur" Schütze. Kann aber inzwischen aus Erfahrung sagen, dass Aufwärmen für einen guten Schuss wichtig ist. Wenn ich ohne Aufwärmen (und das kommt aus Faulheit oft genug vor) direkt loslege, dann kann ich feststellen, dass ich ca. 5-6 Passen brauche, bis meine Pfeile in der Höhe stecken wo ich sie haben will (ich schieße Blank). Wenn ich mich davor etwas aufgewärmt habe, insbesondere die Schulterpartie (und ich spreche von wenigen Minuten), so habe ich nicht erst mehrere Passen Tiefschüsse, bis sich die Trefferlage stabilisiert hat. Ich gehe davon aus, dass man mit aufgewärmter Muskulatur viel besser in eine saubere Rückenspannung und damit Konstantz kommt, als ohne. Ganz abgesehen davon, benötige ich fürs Auswärmen weniger Zeit als für besagte 5-6 Passen.

Natürlich ist Bogenschießen ein Präzisionssport und es ist nicht Zielführend sich beim Aufwärmen so auszupowern, dass man total außer Atem ist und nicht mehr ruhig stehen kann. Aber zwischen nix tun und übertreiben gibt es ja noch einiges.

Gruß Harald
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