Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Fragen, Themen die sich mit dem Pfeil und dem Pfeilflug an sich befassen
archer88
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von archer88 »

X10 - ACE: Zum einen dürfte die Qualitätskontrolle strenger sein. Da kommt hinzu, dass es beim X10er viel wichtiger sei, immer nen Zwölfer-Set zu nehmen da die Toleranzen in der gleichen Charge am geringsten sind. Der X10 ist ja sehr dünne und gleichzeitig relativ steif und schwer, so dass Wolframspitzen genommen werden müssen. Es gibt zwar auch Stahlspitzen, aber müssten gerade im Pfeil sehr lang sein um das erforderliche Gewicht zu erreichen und beim Schrägen einschlagen in die Scheibe würde ein zu starkes Drehmoment auf den Pfeil wirken so dass viele X10er mit Stahlspitzen deswegen bereits gebrochen seien. Der Vorteil des X10er den man sich teuer erkauft dürfte einen Durchschnittsschützen wenig kümmern. Das wird im Recurvebereich erst ab 1300 interessant.

Zu ACC und ACE im Vergleich kann ich keine belastbare Aussagen treffen, da meine ersten Erfahrungen mit dem Recurve auf 60m in der Jugendklasse mit 15 im Jahre 2003 waren und ich im Folgejahr zur Juniorenklasse auf eigenen Bogen und AC Navigator, Vorgänger des ACG, gewechselt bin und danach irgendwann später die ACEs kamen. Zwischendurch hab ich mich nochmal einen Sommer mit sehr dicken ACC im Compound mit 60 Pfund probiert und musste ferststellen, dass der Wind den Pfeil höchstens in die 9 von der 10 ausgesehen trug und der Wind den Bogenarm allerdings so stark beeinflussen kann, dass aus einem Schuss ins Goldene ein Schuss ins Blaue wurde. Sprich meiner Ansicht nach kann man die Beeinflussung des Pfeils bei den Herren durchaus vernachlässigen, denn den Bogenarm interessiert es wenig wenn ne Böe kommt ob da nen X10er, ACE oder ACC im Bogen liegt. Ich würde aber nach wie vor wenn das Kapital da ist immer zum ACE greifen, das ist ein guter Kompromiss aus gutem Pfeil und einigermaßen verträglichen Kosten. Vergleicht das mal mit ambitionierten Skeet- und Trapschützen, die würden träumen wenn die nur 350€ pro Jahr oder alle Zwei Jahre für Munition ausgeben müssten!
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ullr
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von ullr »

archer88 hat geschrieben: 23. Jul 2018, 23:19 X10 - ACE: Zum einen dürfte die Qualitätskontrolle strenger sein. Da kommt hinzu, dass es beim X10er viel wichtiger sei, immer nen Zwölfer-Set zu nehmen da die Toleranzen in der gleichen Charge am geringsten sind.
Gibt es Spezifikationen von Easton, die das belegen? Nur ein Beispiel: Jeder Easton Al-Pfeil ist hinsichtliche der Gleichmäßigkeit des Spines jedem Carbon- (aber Hallo!!!!) und auch jedem Al/Carbonverbundpfeil überlegen. Gibt es Garantien von Easton, dass der X10 da besser als der ACE ist? Da wäre ich dankbar, wenn man mir einen Link oder einen Literaturhinweis geben kann. Meine Aussage (AL-Carbon) wird übrigens von Rick Mc Kinney geteilt...
Der X10 ist ja sehr dünne und gleichzeitig relativ steif und schwer, so dass Wolframspitzen genommen werden müssen. Es gibt zwar auch Stahlspitzen, aber müssten gerade im Pfeil sehr lang sein um das erforderliche Gewicht zu erreichen und beim Schrägen einschlagen in die Scheibe würde ein zu starkes Drehmoment auf den Pfeil wirken so dass viele X10er mit Stahlspitzen deswegen bereits gebrochen seien.
Das zeigt übrigens nur eines: die schlampige Konstruktion des X10.
Easton juckt es nicht... ---Grins---- Das Geld in Sponsoring von Berufsschützen ist gut angelegt.
Diese schlampigen Konstruktionen findet man übrigens bei vielen Spitzen: die Klebefläche im Schaft ist viel zu kurz. Extrem schwere Spitzen sind übrigens ein Zeichen für einen zu steifen Spinewert, also schlechte Abstimmung. Wenn man nicht noch zusätzlich versucht, am FOC rumzubasteln. Was übrigens auch grundsätzlich verkehrt ist. Oder wenn man meint, diese lange Spitze ist aerodynamisch so geil, da flutscht der Pfeil nur noch durch die Luft... :lol:
Gruß, und
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archer88
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von archer88 »

Die Länge außerhalb des Schaftes soll nicht so das Problem sein, als die Länge im Schaft.

Ich glaube das ganz wird hier mittlerweile zu akademisch. Was bringt das ganze auf 2x36 Pfeile auf 70m? Unterschied zwischen 655 und 660? In diesen Regionen bewege ich mich nicht und jeder der darauf Gehirnschmalz verwendet vergeudet entweder seine Zeit oder zu viel davon.

Besser ist's einfach raus zu gehen um die eigene Technik zu verbessern. Den Unterschied X10 und ACE merken eh nur Berufsschützen. Einziger Grund für mich wäre ein X10 zu kaufen wenn ich einen extrem langen Auszug hätte, denn beim steifsten X10er und ACE ist der X10er in seiner Rohlänge knapp 29mm länger und das kann für manchen entscheidend sein!
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ullr
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von ullr »

archer88 hat geschrieben: 24. Jul 2018, 09:22 Die Länge außerhalb des Schaftes soll nicht so das Problem sein, als die Länge im Schaft.
....
Beim Eindringen in die Scheibe mit dem Auftreffwinkel (der eben nie senkrecht zur Scheibenfläche sein wird) wird die Spitze festgehalten (übertrieben) während der Schaft, grob gesagt, seinen Schwerpunkt weiterbewegt. Diese Weiterbewegung übt auf den bereits in der Scheibe steckende Schaftanfang ein Biegemoment aus. Das passiert ziemlich häufig, je weiter die Entfernung umso stärker, irgendwann reißt der teure Schaft unten auf. Da ist nix akademisches...
...
Was bringt das ganze auf 2x36 Pfeile auf 70m? Unterschied zwischen 655 und 660? ...
Dazu habe ich nichts geschrieben. Es geht hier um die Dauerstandsfestigkeit von Schäften, die pro Schaft bis zu 50.-€ (u.U. plus 20.-€ für 'ne Schwermetallspitze) kosten. Und die zusätzlich durch Fehlkonstruktionen im Spitzenbereich vorzeitig ihren Weg in den Müll finden.
Gruß und
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Kitty
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von Kitty »

archer88, danke für deinen Beitrag gestern nach 23h. Schade, dass du ACC und ACE auch nicht direkt vergleichen kannst.

Hinsichtlich X10 sind wir einer Meinung. 55€ pro Pfeil ist noch mal etwas anderes als 32€ pro Pfeil. Für ambitionierte Amateure ist der ACE ausreichend. Wer schwere Pfeile haben möchte kann ACC schießen. Die Kosten 1/4 von X10.

Ich denke, wenn es den X10 nicht geben würde, wäre der ACE immer noch DER Pfeil. Beim World Cup in Berlin habe ich bei den Recurvern nur X10 gesehen. (Compoundschützen habe ich nicht gesehen, deshalb keine Aussage über ihre Pfeile). Beim Bundesligafinale habe ich Alu, X10 und ACE gesehen. Beim Letztgenannten sind aber auch gute Amateure dabei.
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von dreimaldiesechs »

Kitty hat geschrieben: 24. Jul 2018, 11:45 Beim Letztgenannten sind aber auch gute Amateure dabei.
Ich hätte jetzt eher gesagt, in der Bundesliga schießen fast ausschließlich Amateure. Gibt es in D überhaupt Vollprofis? Und ich rede nicht von Sportstudenten, Bundespolizei oder Bundeswehr.
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Kitty
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von Kitty »

dreimaldiesechs,
keine Amateure sind z. B. unsere 3 Recurve-Damen Lisa Unruh, Elena Richter und Michelle Kroppen. Ja, die sind bei der Bundeswehr oder Polizei. Bogenschützen, die z. B. durch Sponsorengelder leben können oder von Vereinen bezahlt werden, dass sie nicht mehr arbeiten gehen müssen (siehe Tennis, Fußball oder Formel 1), gibt es in Deutschland meines Wissens nicht. Dafür ist das Bogenschießen zu sehr Randsportart.
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Kitty
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von Kitty »

Ich möchte hier noch Mal konkreter werden:
Welche Vorteile hat ein ACE gegenüber einen X10 und anders herum?
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oko_wolf
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von oko_wolf »

Kitty hat geschrieben: 2. Aug 2018, 14:32 Welche Vorteile hat ein ACE gegenüber einen X10
billiger
leichter
Kitty hat geschrieben: 2. Aug 2018, 14:32 ...und anders herum?
keinen
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Re: Aluminium-Carbon-Pfeilschäfte von Easton

Beitrag von TriAtma »

Kitty hat geschrieben: 24. Jul 2018, 11:45 archer88, danke für deinen Beitrag gestern nach 23h. Schade, dass du ACC und ACE auch nicht direkt vergleichen kannst.

Hinsichtlich X10 sind wir einer Meinung. 55€ pro Pfeil ist noch mal etwas anderes als 32€ pro Pfeil. Für ambitionierte Amateure ist der ACE ausreichend. Wer schwere Pfeile haben möchte kann ACC schießen. Die Kosten 1/4 von X10.
Bei Spine 390 ACC Gewicht 8.8 Grain/Inch
Bei Spine 380 X10 Gewicht 8.9 Grain/Inch
Bei Spine 370-400 ACE Gewicht 7.9 Grain/Inch

Hallo Kitty
Wenn Du Gewicht ACC zu X10 vergleichst dann hinkt der Hinweis mit „Schwere“Pfeile
Zum ACE passt es


Wenn Du aber die Spine um die 1250-1300 ansiehst dann sind ACE und ACC sogar identisch in grs/Inch

Gruß
TriAtma
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